„Energiewende in den eigenen vier Wänden“ – ist das möglich? SPD Burgkirchen und die EGIS eG luden zu einem umfassenden Themenabend ein.
Burgkirchen, 05.06.2024 - Unter dem Motto "Jede/r kann Energiewende – Klimaschutz in Bürgerhand" hat die SPD Burgkirchen zusammen mit der EnergieGenossenschaft Inn-Salzach EGIS eG eine Informationsveranstaltung in Burgkirchen organisiert. Als Referent konnte Franz Galler von der EGIS eG mit Sitz in Neuötting gewonnen werden.
Globaler Kontext und lokale Verantwortung
Franz Galler stellte den gut 20 Interessierten kurz die globalen Klimaziele vor und verglich sie mit nationalen und regionalen Ambitionen: "Indien strebt Klimaneutralität bis 2070 an, China bis 2060, die USA bis 2050, Deutschland bis 2045, Bayern bis 2040 und München sogar bis 2035“ so Galler. Den Besuchern wurde die Frage gestellt, ob sie sich selbst auch „Klimaneutralität“ als Ziel vorgenommen hätten und welche persönliche Strategie dahinterstecken würde.
Der CO2 Fußabdruck und die Kraft der Gemeinschaft
Basierend auf dieser Fragestellung erläuterte Galler den CO2-Fußabdruck, nicht als eine einzelne Kenngröße über alle Bereiche, sondern detailliert aufgesplittet in die Bereiche Ernährung, Mobilität, Gebäude/Energie und Konsum. Er stellte drei Hauptstrategien zur Reduzierung des persönlichen Fußabdrucks vor: Effizienz (Verbesserungen vornehmen), Subsistenz (Alternativen wählen) und Suffizienz (Verzicht üben). Dabei betonte er, dass viele Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Effizienz, in ihrer Wirkung oft überschätzt werden. Darüber hinaus seien Einzelpersonen in ihren Möglichkeiten sehr begrenzt. Galler stellte heraus, dass Einzelpersonen nur im Verbund mit anderen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck auf „0“ bringen oder sogar „klimapositiv“ werden können. Genau hier komme nach Meinung von Galler der eigentliche Sinn einer Genossenschaft zum Zuge, ganz nach Raiffeisens Kernaussage „Was einer nicht vermag, das vermögen viele“. „Die Erneuerbaren gehören in Bürgerhand und jede neu gegründete Energiegenossenschaft ist eine gute“, so Galler. Dies sei das wichtigste Ziel jeder Energiegenossenschaft, so der Referent.
Nachhaltige Investitionen mit attraktiver Rendite
Franz Galler ging dann auch auf die beeindruckende Erfolgsstory der EGIS ein. Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 hat die EGIS eG an über 30 Standorten mehr als 100 Millionen Euro in erneuerbare Energieprojekte investiert und sich als eine der innovativsten und größten Energiegenossenschaften in Deutschland etabliert. Die Schwerpunkte der Genossenschaft liegen dabei auf Photovoltaikanlagen und der Wärmeversorgung via Fernwärme. Zurzeit wird die EGIS eG von über 2.500 Mitgliedern unterstützt, die gemeinsam bereits über 20 Millionen Euro investiert haben.
Die Genossenschaft strebt aber nicht nur nach ökologischer Nachhaltigkeit, sondern bietet auch finanziell attraktive Möglichkeiten, so dass sich ökologisches Engagement auch finanziell lohnen kann. Ex-Banker Galler betonte abschließend die Sinnhaftigkeit einer Beteiligung an der EGIS eG, die seit ihrer Gründung etwa 116.000 Tonnen CO2 eingespart hat. Dies entspricht einer jährlichen CO2-Einsparung von 9 Millionen Buchen. „Eine EGIS-Beteiligung reduziert somit massiv den persönlichen CO2-Fußabdruck jedes Mitgliedes“, so das Fazit des Referenten.
Weitere Informationen zur EGIS eG gibt es unter egis.