Großer Andrang beim Café Rot

(Fotos: Auberger)

Vollbepackt bis unter's (Auto-)Dach ging es für SPD-Ortsvorsitzenden Josef „Beppo“ Auberger am Freitagmorgen zum Wochenmarkt am Burgkirchner Rathausplatz. Viel zu tun gab es, den Stand aufzubauen, um dann die ersten Besucherinnen und Besucher zu einem frühmorgendlichen Plausch zu empfangen.

Nachdem die Besetzung diesmal deutlich reduziert war – ehrenamtlich- und krankheitsbedingt -, mühten sich Albert Stoiber und Beppo Auberger, den Pavillon aufzustellen, was sich bei zwei Personen schon als etwas tricky erwies. Gottseidank kam Dieter Zindler - ehemaliges SPD-Mitglied und Wohlfahrtsladenfahrer - zu Hilfe und wirkte beim Aufbau tatkräftig mit.

Café Rot kurz nach acht Uhr

Wie angekündigt gesellte sich Jürgen Gastel, unser Landtagskandidat, auch bald zu uns. Der Jürgen zückte sogleich Flyer und Kugelschreiber, um den einen oder anderen Unentschlossenen aufzumuntern, am 8. Oktober zur Wahl zu gehen und am besten ihm die Stimme zu geben. In vielen Fällen gab es sogar einen teils regen Gedankenaustausch, allerdings immer ruhig und sachlich. Neben den bundespolitischen Themen wie Migration, Inflationsausgleichsprämie und Kindergrundsicherung freute sich Jürgen sehr, als sein Konterfei auf dem Wahlauto, das er gegenüber vom Café Rot geparkt hatte, erkannt wurde. Hat sich die „Wahlbemalung“ doch gelohnt!

Café Rot kurz nach acht Uhr mit "Doppelt gut"-Auto

An der Umfrage haben sich erfreulicherweise fast fünfzig Leute beteiligt. Und es hat sich im Rahmen der Gespräche herausgestellt, dass die Mobilität ein ganz entscheidender Faktor für die Beantwortung der Frage war: „Wie einfach ist es in Burgkirchen, die Dinge des täglichen Bedarfs zu bekommen?“

Umfrage Café Rot am 29.09.2023 um zehn vor zehn

Die Hälfte der Besucherinnen und Besucher meinte „eher nicht so gut“ und „ganz schwierig“. Als Gründe wurden u.a. nicht vorhandener Pkw (aus verschiedenen Gründen), ungenügender ÖPNV und einfach keine passenden Geschäfte in bestimmten Ortsteilen und Bereichen, weshalb zu Fuß gehen, womöglich mit dem Rollator, äußerst mühsam sei.

Umfrage Café Rot am 29.09.2023 - Ergebnis

Demgegenüber verwiesen diejenigen, die sich für „total easy“ und „geht so“ entschieden, auf ihre eigene Mobilität, vor allem durch den Besitz eines oder mehrerer Fahrzeuge im Haushalt. Dass das wiederum eine Fülle an Fahrzeugen bedeutet, die auch irgendwo abgestellt werden müssen, haben die meisten der Befragten ganz offen bejaht. Manche gaben denn auch zu bedenken, wie es wäre, wenn man selber in einer Situation steckt, dass man nicht mobil sein kann. Ein Besucher brachte es ganz gut auf den Punkt: „Die beste Mobilität ist die, die man nicht braucht.“ Was natürlich zur Folge hätte, dass in jedem Ortsteil und Bereich ein passendes Angebot zur Nahversorgung geschaffen werden müsste. So – und wer kümmert sich jetzt darum?

Diese Frage richtet sich wohl an die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Johann Krichenbauer (FW). In der Tat drückt hier seit langem der Schuh. Beispiel: Im Ortsteil Holzen wurde der aus Sicht der Einwohner gut gehende Edeka-Vollsortimenter vor etwa zehn Jahren zugesperrt - zugunsten der größeren Ladenfläche in der Ortsmitte. Der zwischenzeitlich gestartete Versuch mit dem Lebensmittel-Laden "Um's Eck" im ehemaligen Schlecker war auch nicht von Erfolg gekrönt, nach nicht mal zwei Jahren war auch hier "der Laden dicht".

Das "schreit" doch förmlich nach einer Lösung, denn es ist ja nicht nur Holzen betroffen, sondern auch die Obere Terrasse sowohl nördlich als auch südlich der St2107, der Ortsteil Gendorf im westlichen Bereich und natürlich der Ortsteil Hirten, der seit Jahren ohne Lebensmittel-Laden, ohne Bäcker und ohne Metzger auskommen muss. Wie sagte doch ein Besucher dazu etwas sarkastisch: "Da hätten sie sich die zwei Bankfilialen sparen können."

Neben dem dominierenden Thema Nahversorgung wollten sich einige Besucherinnen und Besucher auch über andere Ärgernisse Luft machen, was wir gerne an die Gemeindeverwaltung weitergeben werden. Ein Hirtner Bewohner monierte, dass die Alztalstraße nur einseitig saniert wurde. "Und dann haben sie einfach aufgehört." schimpfte der Hirtner, um gleich darauf nachzuschieben: "Und im Winter wird nicht mal mehr Schnee geräumt".

In der Oberen Terrasse reicht eine Hecke sehr weit in die Straße hinein, was die Sicht natürlich stark beeinträchtigt. "Früher wurde in der Presse und der Gemeindezeitung darauf hingewiesen, dass die Leute sich da kümmern sollen." gab der Besucher von sich. Mehrere Male und auch mehrere Ortsteile betreffend wurde moniert, dass die Parkplatzsituation in der Gemeinde in einigen Bereichen mittlerweile katastrophal sei. Eine Lösung ist bei diesem Problem natürlich nicht ganz einfach. "Die Autos sind da, die Autos werden benützt, aber es sind halt zu viele." zeigte sich ein Besucher nachdenklich. Und mit Verbotsschildern ließe sich auch nicht alles regeln, weil "das eh nur zu einer Verschiebung führt".

Eine Besucherin zeigte sich erbost über den Zustand am unteren Abschnitt des Pfarrer-Bergmann-Wegs (früher Zickzack-Berg). "Der Weg ist in wirklich schlechtem Zustand und außerdem ist der richtig verdreckt." schimpfte die Dame und schob gleich nach, dass die Unterführung unter der St2107 etwas weiter unten "...auch wieder mal gereinigt gehört." Schließlich interessierte sich ein Herr zum Thema Kommunale Wärmeplanung. Auf den Hinweis, dass die Gemeinde das erst 2028 umsetzen muss, erwiderte der Bürger: "Dann wird die nächste Zeit eh nix passieren".

Und so ging ein interessanter und spannender Vormittag im Café Rot langsam zu Ende. Wir vom Vorstand des SPD-Ortsvereins überlegen, ob wir auch nach der Landtagswahl weiter "senden" und evtl. direkt in die Brennpunkte gehen. Was ist Ihre Meinung? Einfach ein kurzes Mail an caferot@spd-burgkirchen.de, wir melden uns umgehend.

(Josef Auberger)