Café Rot On Tour am Wingenplatz - ein Jahr später

(Fotos: SPD-OV Burgkirchen)

Vor ziemlich genau einem Jahr machte das Café Rot On Tour erstmals Station – in Gendorf am Wingenplatz. Damals lautete das Versprechen: Wir kommen nächstes Jahr wieder! Und daran hielt sich der Ortsverein und besuchte den Wingenplatz ein Jahr später nochmal.

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Am letzten Septemberfreitag rückten Albert Stoiber und Josef „Beppo“ Auberger mit Sonnenschirm, Tischen und Kaffee an. Das Wetter war okay, es war zwar bewölkt, aber trocken. Nicht auszudenken, wenn sich wie neulich bei der Radtour vor Asten die Schleusen geöffnet hätten. Manchmal braucht’s halt ein bisschen Glück. Nach und nach gesellten sich dann immer mehr Leute dazu, um die Gelegenheit zum Gespräch zu nutzen.

Im Vergleich mit der Situation im Vorjahr hat sich doch etwas getan. Die alten Möbelstücke wurden entsorgt, dafür versperren jetzt Stempen die Zufahrt auf den Wingenplatz, so dass auch die Pkw’s, die im letzten Jahr auf dem Platz noch wild parken konnten, nicht mehr rumstehen. Dagegen hat sich bezüglich Unterstellmöglichkeit an der Bushaltestelle Richtung Ortsmitte noch nichts getan. Als Busbenutzer, der auf den pünktlichen Bus wartet, kann man nur hoffen, dass es trocken bleibt oder man einen Schirm griffbereit hat. Und dass die Einzelfahrt mittlerweile 4,20 EUR kostet, sorgt bei vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern für Verärgerung.

Nichts hat sich getan in Sachen Leerstand. Die Arztpraxis ist verwaist, in der ehemaligen Markus-Apotheke ist die Tierhilfe eingezogen und das Schreibwarengeschäft, wo man auch Postangelegenheiten erledigen konnte, erfreut sich gähnender Leere. Wenigstens ist noch Cemi’s da, die frischen Backwaren gehen buchstäblich weg wie warme Semmeln. Doch Cemi’s belegt bekanntlich nur einen kleinen Teil des früheren Lebensmittelgeschäfts, das irgendwann in den 1980er Jahren dort Einzug hielt. Der Rest ist: Leerstand!

Wie hatten es sich die Gemeindeoberen und generell die Burgkirchner Bevölkerung doch so schön ausgemalt: Der Wingenplatz als lebendiges Nebenortszentrum, wo man sich beim Einkaufen, beim Essen gehen im Ristorante und einfach bei Ratsch & Tratsch treffen konnte. Und vielleicht bei einer Tasse Kaffee sich die neuesten Nachrichten aus der Nachbarschaft und der großen weiten Welt erzählte. Sogar ein Bürgerbüro gab es seinerzeit.

Als ein Anwohner dann erzählte, wie es damals aussah, wie gerne die Leute auf dem Wingenplatz die Zeit mit anderen verbracht haben und vor allem, wie man freundlich und hilfsbereit miteinander umging, das hatte schon was von der „guten alten Zeit“. Die Realität sieht jedoch anders aus. Vor der Shisha-Bar auf Höhe der Bushaltestelle türmt sich der Sperrmüll, der Berg scheint täglich immer höher zu wachsen. Der Weg über den Parkplatz ist mittlerweile auch nicht mehr ganz sicher, denn so manches Schlagloch gefährdet nicht nur menschliche, sondern auch die reifentechnische Gesundheit der parkenden Pkw‘s. Und die meisten Leute haben sich spätestens seit Corona ins Private zurückgezogen.

Was ist allerdings noch schlimmer? Es gehen Gerüchte um, dass der Wingenplatz langsam zum Drogenumschlagplatz verkommt. Dagegen was zu unternehmen, tut dringend not, denn der Weg vom kleinen Drogendealer ins harte kriminelle Milieu ist nicht weit. Gut, dass sich unser Bürgermeisterkandidat Stefan Bonauer zusammen mit Kreisjugendring-Geschäftsführer Maxim Winter vorgenommen hat, dieses Thema aus der Tabuzone rauszuholen und in einem Vortragsabend ans Licht zu bringen.

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Das Café ist bereit, genauso wie Albert Stoiber.
Café Rot On Tour am Wingenplatz 2026-B
Die ersten Gäste blieben nicht lange aus.