Für den Erhalt von Dyneon und deren Arbeitsplätze!

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In ausführlichen Artikeln wird derzeit in der Presse über die bedrückenden Nachrichten aus dem Chemiepark Gendorf zum Thema Dyneon berichtet. Als langjähriger Mitarbeiter der Hoechst AG und der InfraServ Gendorf hängt mein Herz nach wie vor an den Geschehnissen im Werk Gendorf, auch wenn ich als Rentner nicht mehr so tief in der Materie drin bin wie früher. Dennoch habe ich mir den „Gendorfer Geist“, so wie er nach der Hoechst-Ära lange beschworen wurde, bewahrt und so trifft es mich zutiefst, dass sich Dyneon, sprich 3M bzw. der einstige Hostaflonbetrieb, aus dem Werksgelände zurückziehen will.

Dass 3M ihre Geschäftstätigkeiten aufgrund von vielseitigem Druck neu ordnen will, kann man – rein aus Business-Gründen – durchaus nachvollziehen. Kosten für Altlasten und dazu noch schlechte Presse zu PFOA etc. lassen die Margen der eigenen Produkte schnell dahinschmelzen. Ein Rückzug aus Gendorf und damit womöglich aus Europa ruft die europäische Politik zu schnellem, aber besonnenem Handeln. Schließlich tun uns gerade in Deutschland die Abhängigkeiten von Rohstoffen und Vorprodukten – siehe Gas aus Russland – nicht gut.

Die Entscheidung ist in Minnesota, USA, scheinbar gefallen und wahrscheinlich kann nur die „große Politik“ dafür sorgen, dass das Schlimmste doch noch abgewendet werden kann. Und wenn es letztlich dann doch unvermeidbar sein sollte, stellt sich immer noch die Frage, welche Auswirkungen das auf den Chemiepark hat. Ich bin kein Freund von dramatischen Formulierungen á la „Das ist ein Drama! Eigentlich eine Katastrophe!“, denn das können die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon selbst beurteilen. Wem sonst soll denn unsere Sorge gelten? Dem Unternehmen, das sich einen lästigen Klotz am Bein vom Leibe schafft? Nein, es sind die Nachbarn, Kumpels, Freunde, die davon betroffen sind, die als Schichtler, in der Forschung, in der Leitung tätig sind.

Wir alle, auch die Presse, haben jetzt die Pflicht, mit Bedacht die weiteren Geschehnisse und Entscheidungen zu kommentieren und zu vermeiden, voreilig polemische Meinungen von uns zu geben. Das Ende des Chemieparks heraufzubeschwören und herbeizureden, ist nicht im Sinne der vielen tausend Beschäftigten, die direkt oder indirekt am Werk Gendorf hängen. Die Angst um den Arbeitsplatz ist eine existenzielle Angst, die jetzt ganz vielen Menschen zu schaffen machen wird. Wir müssen die Leute von Dyneon, die Leute vom Chemiepark, die Leute der Zulieferer unterstützen, auch wenn eine Unterstützung erstmal nur verbal erfolgen kann.

Als Ortsvorsitzender der SPD in Burgkirchen ist es mir ein Anliegen, dass wir alles versuchen, was in unserer Macht steht, um die gefährdeten Arbeitsplätze zu erhalten bzw. die Neuansiedlung von adäquaten Arbeitsplätzen, so es denn kommen sollte, voll und ganz zu unterstützen. Die Bevölkerung von Burgkirchen und Umgebung ist sich bewusst, dass einschneidende Änderungen bevorstehen könnten. Daran zu arbeiten, um dies zu vermeiden, sollte unser Anspruch sein.

Solidarische Grüße

Josef Auberger
Vorsitzender SPD-Ortsverein Burgkirchen